Lehrmethodik

Im Balintawak wurden Schüler immer im Eins zu Eins Unterricht geschult. Durch diese typisch individualisierte Unterrichtsform wird das Lernen sehr effizient. Die Wahrnehmung der technischen Feinheiten des Balintawak erfolgt bei regelmäßigem Training mit dieser Methode besonders schnell.

Das Konzept des „Agak“ ist eines der zentralen Elemente der Trainingsmethodik im Balintawak. Wörtlich übersetzt bedeutet dieses cebuanische Wort „führen“, „unterstützen“ oder „helfen“. Die Philosophie des „Agak“ wird im Balintawak vom Meister zum Lehrer und vom Lehrer zum Schüler weitergegeben.

Die Charakteristik das Balintawak Systems ist die kurze Distanz im Kampf! Dies gilt sowohl für den waffenlosen Kampf als auch für die Arbeit mit verschiedenen Waffen.

Der Unterricht ist systematisch aufgebaut. Man lernt zuerst die Grundprinzipien im Umgang mit dem Stock (Olise), und parallel dazu die Umsetzung dieser Prinzipien auf das waffenlose (bare Hand) System. Es werden alle erdenklichen Möglichkeiten eingesetzt, wie z.B. Stockschläge, Tritte, Knie- u. Fauststöße, Waffenfaust, Ellenbogen, Bok-Bok (kurzes Ende vom Stock), Hebel als auch Bodenkampf (Dumog- Philippinisches Ringen).

Zu den verschiedenen Waffen gehören Stöcke, Langstock, Messer, pocket Stick, Tonfa etc.

Das Training wird im Allgemeinen so aufgebaut, dass der Schüler nach dem Erlernen der 12 Punkte Grundform (mit und ohne Waffe) mit dem Training am Partner beginnt. Hier beginnt auch das Konzept des „Agak“. Auf jeden Angriff der 12 Grundschläge erfolgt jeweils ein Gegenangriff. Danach fließen immer mehr harte und weiche Angriffs- und Kontertechniken, wie auch verschiedene Kampfkonzepte ins Sparring ein. Hieraus entwickelt sich ein freies Sparring, in dem direkt und rein reaktiv angegriffen und verteidigt wird. Durch das Verinnerlichen der Konzepte in Verbindung mit den rein reaktiven Bewegungen entsteht das sogenannte „Kuwentada“, auch „natural move“ genannt. Hiermit bezeichnet man das Vorhersehen der offensiven Absichten des Gegners, um diese im Ansatz zu kontern und entsprechende finale Techniken zum Beenden des Kampfes anzusetzen.

Durch diese Art des Lehrens und Arbeitens mit dem Balintawak-System sowohl mit also auch ohne Waffen, arbeitet das System sehr rational und ohne unnötige Bewegungen.